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Ex-PAC nehmen Journalisten als Geiseln

Fijáte 296 vom 5. Nov. 2003, Artikel 2, Seite 3

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Ex-PAC nehmen Journalisten als Geiseln

Erst am Dienstag gelang es dann einer Verhandlungsdelegation, angeführt von Catalina Soberanis vom VGFriedenssekretariatNF SEPAZ, dem Chef der Mission der VGVereinten NationenNF für Guatemala VGMINUGUANF VGTom KoenigsNF und einem Vertreter der staatlichen Menschenrechtskommission VGCOPREDEHNF, die Geiseln freizubekommen. Im Gegenzug versprachen sie, die Listen der Ex-PAC noch einmal zu prüfen und noch vor den Wahlen mit dem Auszahlen der Entschädigung zu beginnen. Die Geiseln sind frei, doch zu welchem Preis? Das Vorgehen der Ex-PAC in La Libertad hatte ,,Erfolg": Mit Gewalt und Drohungen haben sie die Verhandlungskommission in die Knie gezwungen. Wer weiss, wie viele Ex-PACGruppen, die ebenfalls noch auf ihre Entschädigung warten, sich vom Vorgehen ihrer Kollegen in Huehuetenango inspirieren lassen? Und wie es in einem Kommuniqué der Mirna-Mack-Stiftung heisst: ,,Die Regierung der FRG hat sich angewöhnt, Gewaltakte und Störungen der öffentlichen Ordnung zu akzeptieren, zu tolerieren oder gar zu fördern, solange sie GegnerInnen der Regierung schädigen, wie OppositionspolitikerInnen, Justizbeamte, MenschenrechtsaktivistInnen, JournalistInnen oder UnternehmerInnen". Untersuchungen von MINUGUA zeigen, dass JournalistInnen am stärksten von der Gewalt während der Wahlkampagne betroffen sind. Auch das kürzlich im Land anwesende Komitee zum Schutz von JournalistInnen (CPI), eine internationale Organisation mit Sitz in New York, kam zu dem Schluss, dass Guatemala eines der gefährlichsten Länder Amerikas für JournalistInnen sei. Vor allem lokale ReporterInnen seien grossen Risiken ausgesetzt, da man sie überall kenne und sie nicht durch die Anonymität der Hauptstadt geschützt seien. Das Komitee fordert von Präsident Portillo, sich öffentlich für die Meinungsfreiheit auszusprechen und sich mit den JournalistInnen zu solidarisieren. Von den politischen Parteien fordert die CPI, keine Kommentare abzugeben, die als Aufforderung zu Angriffen auf die Presse verstanden werden können.


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