Ein Fall für Panama

Guatemala, 17. Okt. Julio Roberto Ramírez Silva, vierter Richter der Strafinstanz ordnete nun die Archivierung des Falles ,,Conexión Panamá" an. Der Richter erklärte, dass diese Resolution auf die von der Staatsanwaltschaft eingereichten Berichte basiere. Diese versicherten, dass die Verbindung der Investitionen in Panama mit Guatemala nie bewiesen wurde. Da die vermuteten Delikte der Geldwäsche durch illegale Konten- und Firmeneröffnung mit Staatsgeldern durch hohe guatemaltekische Funktionäre in Panama verübt worden seien, wäre entsprechend allein das dortige Gerichtswesen für die Verfolgung des Falles befugt. Auf plumpeste Weise deckt so die Staatsanwaltschaft die involvierten Staats- und deren Strohmänner und stimuliert die Straflosigkeit mit der Zulassung eines Einspruchs wegen Unzuständigkeit der guatemaltekischen Staatsanwaltschaft. Eingereicht wurde er von Julio Girón, Privatsekretär des Präsidenten, Antonio Riley, Schwager des Mandatsträgers sowie César Farfán, Hauptstrohmann. Diese legten dar, dass sie durchaus Unternehmen in Panama besässen, sie jedoch keine Straftaten in Guatemala begangen hätten. Als unschuldig bezeichnen sie sich dabei nicht. Die Staatsanwaltschaft hat drei Tage Zeit, Einspruch zu erheben, doch deutet alles darauf hin, dass dies nicht geschehen wird. Denn nachdem bereits zwei Sonderstaatsanwältinnen, von Generalstaatsanwalt Carlos de León unter Druck gesetzt das Amt abgegeben hatten, hatte die derzeit Verantwortliche drei Monate Zeit, die Akten auf Anomalien hin zu prüfen, was jedoch nicht geschehen ist.