guatemala.de > Guatemalagruppe Nürnberg e. V. > Fijate
Fijáte
 

Kritik des Naturrohstoffabbaus in Guatemala von internationaler Seite

Fijáte 462 vom 9. Juni 2010, Artikel 1, Seite 1

PDF Original-PDF 462 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 --- Nächstes Fijáte

Kritik des Naturrohstoffabbaus in Guatemala von internationaler Seite

Im Fall von Cerro Blanco handelt es sich um die Erforschung von Goldvorkommen. Da das Projekt sowohl Guatemala als auch VGEl SalvadorNF betrifft, existiert eine breite Schicht von Gegenstimmen - in beiden Ländern. Die Partei der Revolutionären Nationalen Einheit Guatemalas (VGURNGNF) rief diesbezüglich eine Versammlung ein, zu der AktivistInnen aus beiden Ländern erschienen. Dort erläuterte man die Bedrohung des Flusses Ostúa auf guatemaltekischer Seite und des Flusses Lempa auf salvadorianischer Seite. Lempa stellt die wichtigste Wasserquelle El Salvadors dar. Von daher beantragte man die Stilllegung des Projektes, worüber die Regierung nun diskutieren wird.

Das Projekt Escobal repräsentiert eine der Hauptreserven an VGGoldNF und Silber der Goldcorp, laut Firmenbericht von Ende 2009. Allerdings hat auch dieses Projekt offene Proteste von Seiten der sozialen Organisationen, Umweltorganisationen und der VGkatholischen KircheNF von Jalapa hervorgerufen.

Die Wichtigkeit von Projekten wie diesen für guatemaltekische und internationale AktionäreInnen wird in einem Bericht der Bergbauindustrie 2009 beleuchtet. Dieser sagt aus, dass zwischen 2003 und 2006 hohe Investitionen in die Bergbauindustrie flossen. Das lässt sich mit dem Beginn der Inbetriebnahme der Mine Montana in San Marcos erklären. Diese ist wahrscheinlich in den letzten Jahren die grösste Investition (400 Millionen US-Dollar)einer einzigen Firma in Guatemala. Auch andere Firmen wie HudBay/VGCGN (Projekt Fénix) haben fast 100 Millionen Dollar in VGEl EstorNF, Department VGIzabalNF, investiert.

Das Interesse an Bergbau hat sich in letzter Zeit verstärkt, so dass davon auszugehen ist, dass die ausländischen Investitionen vor allem in diesem Sektor zu finden sein werden. HudBay/CGN plant z.B. die Investition von 1.1 Millionen US-Dollar für sein Bergwerk in El Estor. Auch Cementos Progreso plant, 690 Millionen US-Dollar in San Juan zu lassen (für die Zementfabrik und eine öffentliche Zugangstrasse); Goldcorp plant 590 Millionen US-Dollar zwischen 2010 und 2014 zu investieren, aufgeteilt auf die Mine Marlin, Cerro Blanco und Escobal. Allerdings hob Goldcorp hervor, dass sie diese Investitionen nicht tätigen wird, wenn diese nicht klar unterstützt und die politischen Voraussetzungen sich nicht ändern werden.

Neben den Bergabbauangelegenheiten ist die Regierung ebenso damit beschäftigt, einen VGErdölvertragNF mit der französischen Perenco zu verlängern, die im VGNationalparkNF La Laguna del Tigre operiert. Obwohl das VGUmweltministeriumNF (MARN) und der Rat für VGNaturschutzgebieteNF (VGCONAPNF) gegen diese Verlängerung sind, hat wohl Präsident Alvaro Colom das letzte Wort. Colom steht der Verlängerung allerdings positiv gegenüber und begründet dies mit der wirtschaftlichen Entwicklung der betroffenen Region. Des weiteren würden die Strassen und Ölgruben schon seit 20 Jahren existieren und ihre Schliessung würde keinen Einfluss auf die Ökologie der Laguna del Tigre haben, so der Regierungsvorsitzende.


PDF Original-PDF 462 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 --- Nächstes Fijáte