Die letzte Fahrt

Guatemala, 06. Sept. Die Wagons der einzigen Eisenbahn in Guatemala durchqueren zum letzten Mal das Land. Seit Dienstag hat das Unternehmen Ferrovías den Schienenfrachtverkehr auf der Strecke Puerto Barrios, Izabal - El Rancho und El Progreso eingestellt, die Route El Rancho - Guatemala wird in der kommenden Woche stillgelegt. Diese Massnahme schliesst nicht nur das Eisenbahnkapitel der Geschichte sondern führt zu einem deutlichen Preisanstieg von Stahl führen, dem Hauptfrachtgut auf beiden Strecken. Der Geschäftsführer des Metallgremiums schätzt diesen auf 10 US-$ pro Tonne. Bislang wurden jährlich 150´000 Tonnen Stahl und Folgeprodukte auf Schienen von der Atlantikküste in die Hauptstadt transportiert.

Somit beendet Ferrovías nach nur 10 von insgesamt 50 Nutzjahren den Frachtverkehr, die dem Unternehmen 1997 zugesichert worden waren. Bereits im Juli hatte dieses angekündigt, die ausstehenden Transporte zu erledigen und im Oktober das Geschäft zu schliessen mit dem Argument, dass Präsident Berger in seiner Deklaration im August 2006, in der er den Vertrag mit Ferrovías kurzfristig auflöste, laut dem dieses Unternehmen die Lokomotiven der Guatemaltekischen Firma FEGUA nutzen konnte. Es begann ein legaler Streit, den Henry Posner III, Präsident der Railroad Development Corporation (RDC), die Ferrovías finanziert, nun persönlich beendete indem verkündete, sie würden sich nicht in einem Land engagieren, das sie nicht haben wolle.