guatemala.de > Guatemalagruppe Nürnberg e. V. > Fijate
Fijáte
 

Krankenhaussystem krankt weiter

Fijáte 368 vom 20. September 2006, Artikel 3, Seite 3

PDF Original-PDF 368 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 --- Nächstes Fijáte

Krankenhaussystem krankt weiter

Damit liegt Guatemala gleich auf mehreren letzten bzw. ersten Plätzen im zentralamerikanischen Vergleich: bei der Lebenserwartung bei der Geburt, der VGKinderNF- und der Müttersterblichkeit.

Neben diesen pekuniären Schwierigkeiten, weisen Anzeigen zudem auf Mafias in den öffentlichen Krankenhäusern hin, die mittels VGKorruptionNF und das Verschwindenlassen von Medikamenten das Ihre zur VGKatastropheNF beitragen.

Um der Administration auf die Hände zu schauen, wurde schliesslich für das Roosevelt ein Prüfer berufen, der gleich nach Amtseinnahme bekannt gab, dem Sicherheitschef der Einrichtung wegen Fahrlässigkeit und der Qualitätsmanagerin wegen fehlender Notwendigkeit ihres Jobs gekündigt zu haben. Der Personalchef hat seinen Hut wohl von selber genommen.

Trotz der Ankündigung, eine umfassende Untersuchung anzustellen, um den Gebrauch aller Stationen und Ressourcen zu optimieren und die Sicherheitsvorkehrungen im Medikamentenlager durch 25 Polizeikräfte zu verstärken, legte auch der Prüfer nach kaum einer Woche und ohne genaue Erklärung sein Amt nieder.

Mit dem neuen Gesundheitsminister scheint neuer Wind in die Angelegenheit zu kommen. VertreterInnen der MedizinerInnen haben sich bereits mit diesem zum Gespräch getroffen und ihm ihre Lösungsvorschläge unterbreitet.

In der Zwischenzeit wurden zahlreiche PatientInnen vom VGMilitärNF versorgt, das ungeachtet der Kritik aus der Zivilgesellschaft und von den öffentlichen ÄrztInnen, kurzfristig Versorgungszelte in der Stadt aufbaute. Zudem gab der VGOberste GerichtshofNF (CSJ) einem Rekurs des Menschenrechtsprokurats (VGPDHNF) statt und ordnete die streikenden ÄrztInnen auf, zumindest 81 Operationen an PatientInnen durchzuführen, die dringend notwendig seien. Mit Verweis auf die desaströsen Zustände, die sowohl PatientInnen wie medizinischen Personal in Gefahr brächten, machte Sprecher Sergio Rivas im Vorfeld bereits den CSJ für mögliche Folgen verantwortlich. Schliesslich wurden kurzfristig einige Anästhesieapparate angeschafft und die Operationen durchgeführt.


PDF Original-PDF 368 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 --- Nächstes Fijáte