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Millenniumsziele in weiter Ferne

Fijáte 344 vom 28. Sept. 2005, Artikel 6, Seite 4

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Millenniumsziele in weiter Ferne

Für Azurdía bestehen zahlreichen strukturelle und konjunkturelle Bedrohungen hinsichtlich der Erreichung der MDG´s. Darunter befinden sich die Armut, die Ungleichheit im Zugang zu den Produktionsmitteln und ­verfahren, die Kultur der Gewalt, sowie der Drogenverkehr, die VGKorruptionNF und das Fehlen einer direkten Justizanwendung. Auch VGMenschenrechtsprokuratorNF VGSergio MoralesNF kommentiert den UNDP-Report ernüchtert und nennt ihn eine ,,exakte VGRadiographieNF des Landes", denn er gebe die Situation wider, in der die GuatemaltekInnen lebten und zeige, ,,dass es uns Mal um Mal schlechter geht". Die prekären Indizes in den Bereichen Gesundheit, Bildung und soziale Sicherheit wiesen laut Morales darauf hin, dass es in Guatemala für den Grossteil der Bevölkerung kein würdiges Leben gebe. Dazu summiere sich, dass der Staat sehr wenig unternehme, diese Situation zu verändern, sorge er sich doch um keinerlei Kompensation für die Bedürftigsten. Zentralamerika befinde sich im Rückschritt und man schätze, dass 40 Jahre mehr gebraucht würden, um die Auswirkungen von Hunger und Armut um die Hälfte zu reduzieren, diagnostiziert derweil David Harcharik, stellvertretender Direktor der VGWelternährungsorganisationNF (FAO), auf der Lateinamerikanischen Konferenz über Chronischen Hunger im Rahmen der Millenniumsziele, die eine Woche vor der UN-Veranstaltung in Guatemala ausgetragen wurde. Ileana Alamilla resümiert in ihrer Kolumne in der Tageszeitung VGPrensa LibreNF denn auch, Guatemala befände sich in einem tragischen Szenarium kollektiver Frustration. Dabei hält sie es für wahrscheinlich, dass die Gewohnheit bereits die Sensibilität verhärte und sich die Realitäten in eine Art Folklore verwandelten, wie die einfachen Behausungen an den Wegesr änder n, die fast wie der Stall von Bethlehem erscheinen oder wie kleine Höhlen in den Seitenwänden der Abhänge, und dass es normal erscheine, Kinder auf der Strasse herumstreifen zu sehen und selbstverständlich, dass es Arme und Reiche gibt. Die Kolumnistin unterstreicht die Notwendigkeit einer ernsthaften Verpflichtung von Seiten des Staates und warnt davor, dass Guatemala keiner Palliativmassnahmen, sondern grundlegender Transformationen strukturellen Charakters bedürfe. Diese dürften dabei nicht angestrebt werden, um die Millenniumsziele zu erreichen, sondern in allererster Linie aus menschlicher Vernunft. Der von Präsident Berger zur UN-Generalversammlung nach New York delegierte Vizepräsident VGEduardo SteinNF gab die wenigen Fortschritte des Landes in Sachen MDG´s durchaus zu, bekräftigte jedoch schliesslich im Namen des guatemaltekischen Staates dessen Verpflichtung, ,,unsere Verantwortung aufzunehmen, unsere eigene Entwicklung voranzutreiben". Dabei unterstrich Stein die Schlüsselbedeutung der internationalen Zusammenarbeit und versicherte, dass Guatemala bereit sei, diese Summe der Anstrengungen zu stärken. Derweil bezeichnete er die Millenniumsziele als eine dreifache Herausforderung, die Entwicklung anzukurbeln, allen BürgerInnen Sicherheit zu gewähren sowie die Demokratie und den Respekt der VGMenschenrechteNF zu stärken.


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