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Wem gehört das guatemaltekische Öl?

Fijáte 231 vom 21. März 2001, Artikel 4, Seite 5

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Wem gehört das guatemaltekische Öl?

1974 würde das erste produktive Bohrloch gebohrt. Damit war eine neue Ära eröffnet. Ab 1976 begann die Vermaktung des 'schwarzen Goldes', vorerst auf dem inländischen Markt. Die tägliche Fördermenge betrug tausend Barril (1 Barril entspricht 159 Litern). Glückliche Besitzerin dieser ersten Ölquelle war niemand anders als BASIC RESOURCES, die sofort Verträge schloss mit Unternehmen wie Shenandoah (VGUSANF), Saga Petroleum (Norwegen), Petromaya (Guatemala), Hispanoil (VGSpanienNF) und Elf Aquitaine (Frankreich).

1983, nach dem Staatsstreich, der die Regierung von VGEfraín Ríos MonttNF zu Fall brachte, übernahm General VGOscar Humberto Mejía VictoresNF die Macht und erliess ein Ölgesetz, das heute noch gültig ist. Dieses Gesetz ist in gewissem Sinne ein Rückschritt in die Zeit von Castillo Armas. Zwar behält es die Vertragsdauer von 25 Jahren bei, ebenso den Passus, dass die Rechte nach Ablauf dieser Frist an den Staat gehen. Es reduziert jedoch die Abgaben an den Staat, die nun qualitätsabhängig sind. So schwanken heute diese Abgaben zwischen 8% und 50%.

Dafür enthält dieses Gesetz unter dem Namen 'geteilter Kohlewasserstoff' einen (theoretischen) Vorteil für den Staat: Je nach Menge, die gefördert wird, muss nämlich das Unternehmen bis zu 70% des Rohöls und des aus dem Verkauf resultierenden Gewinns an den Staat abgeben. Bis 1998 erreichten die staatlichen Erlöse aus den 'geteilten Kohlewasserstoffen' jedoch keine 5% der gesamthaft geförderten Ölmenge. Begründet wird dies von BASIC RESOURCES damit, dass vorläufig kein Gewinn erwirtschaftet were. Das Unternehmen habe Ausgaben in Millionenhöhe, die noch nicht wieder eingenommen worde seien.

Zwischen 1983 und 1999 versuchten unter anderem die Texaco, Amoco, Shell, Compañía General de Combustibles, Oil Technology und Underwater ihr Glück mit der Ölsuche. Einzig die Compañía General de Combustibles war dabei erfolgreich. Sie fand im Jahre 1998 im Petén und in Alta Verapaz Öl, jedoch nur in geringen Mengen.

Oilwatch ist ein weltweites (vor allem in Lateinamerika, VGVenezuelaNF, VGEcuadorNF, etc.) Netzwerk von BürgerInneninitiativen, die sich jeweils in ihren Ländern um den Umweltschutz und den Schutz der Rechte der von der Ölförderung betroffenen Bevölkerung (insbesondere indigene Völker im Urwald) bemühen.


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