Erneuter Angriff auf die Lutherische Kirche in Zacapa

Guatemala, 4. Sept. In der Nacht vom 3. zum 4. September wurde das Gebäude Casa del Campo der Lutherischen Kirche Guatemalas (Ilugua) in La Trementina, Department Zacapa, vandalisiert. Pastor José Pilar Alvarez Cabrera informierte, dass unbekannte Personen während zwanzig Minuten versuchten, in das Haus einzudringen. Als es ihnen nicht gelang, zerbrachen sie Fenster, unterbrachen die Stromzufuhr und beschädigten den Stromzähler sowie ein Telefon. Glücklicherweise kam niemand zu Schaden.

Allerdings wird diese verbrecherische Tat als klarer Versuch betrachtet, Druck auf Ilugua auszuüben, da sie sich für den Schutz der Umwelt stark macht. Diese Arbeit beinhaltet, den Verein zum Schutz des Berges Las Granadillas zu begleiten und den Bau von drei Wasserkraftwerken im angrenzenden Jocotán und Camotán zu kritisieren, da diese die Wasservorkommen von Las Granadillas bedrohen. Die Folgen der Wasserkraftwerke sind Trockenheit, welche zu Ernterückgang und Hunger führt - was schon sehr gut die aktuelle Situation Zacapas beschreibt.

Schon seit sechs Jahren versucht der Verein zum Schutz des Berges Las Granadillas zusammen mit Ilugua, das Ökosystem zu retten, welches durch exzessiven Holzabbau und Monokulturen bedroht wird und die Wasserreserven schrumpfen lässt. Laut einer Studie, realisiert von dem Verein Ilugua und dem Kollektiv Madre Selva, gingen 70% der Waldfläche bereits verloren. Nun soll der Berg in eine Naturreserve umgewandelt werden. Dies stösst aber auf Widerstand aufgrund wirtschaftlicher Interessen, und der Verein und Pastor Pilar wurden schon mehrmalig bedroht, als sie versuchten, illegalen Holzabbau anzuzeigen. Dies ging sogar soweit, dass Pastor Pilar und zwei Vereinsmitglieder Anfang des Jahres rechtlich belangt wurden. Die Klage wurde aber in der ersten Gerichtsverhandlung fallen gelassen. Die neue Taktik der Einschüchterung und der Drohung heisst nun offenbar Einbruch und Sachbeschädigung.