Drogenrazzia in Izabal

Guatemala, 8. Feb. 2002. Die folgende Geschichte könnte aus dem Wahrheitsbericht REMHI stammen:

Am 29. Januar stürmte ein Kommando von 35 schwarz uniformierten Männern, zusammengesetzt aus Mitgliedern der DOAN und der Polizei, das Dorf und hielt die BewohnerInnen während drei Tagen als Geiseln fest. In dieser Zeit wurden alle Häuser durchsucht und zwei Personen erschossen. Abinail Cerna Castañeda trat aus einer Tienda, als er die ersten Schüsse hörte. Er erhielt einen Schuss ins Herz uns starb. Ein anderer Mann, der sich noch im Laden befand, erhielt beim Hinausrennen einen Kopfschuss.

"Wir mussten uns eine halbe Stunde lang auf den Boden legen, während die Agenten uns anschrien: Wo habt ihr sie versteckt?", erzählte ein evangelischer Pfarrer des Ortes. Die Bevölkerung wurde bedroht und eingeschüchtert, einen Mann folterten sie, indem sie ihm eine Kapuze über den Kopf zogen und ihn verhörten. Der Mann hatte offensichtlich nichts mit der Geschichte zu tun. Als es Nacht wurde, begannen die Agenten die Häuser zu durchsuchen. "Sie sind in mein Haus gekommen, haben alles auf den Kopf gestellt, Dinge gestohlen und blieben, um zu kochen", erzählte eine Frau, die in den drei Tagen, die die Besetzung dauerte, bei einer Nachbarin unterkam. Bei der Aktion wurden zwei Männer verhaftet, wovon einer geistig behindert ist.

Dieser Bericht stammt nicht aus dem REMHI, sondern aus der Prensa Libre vom 8. Februar. Geschehen in Chocón, Livingston anlässlich einer Drogenrazzia, durchgeführt von der Drogenpolizei.