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Die Schulreform, eine schwierige Aufgabe

Fijáte 190 vom 28. Juli 1999, Artikel 1, Seite 1

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Die Schulreform, eine schwierige Aufgabe

Obwohl der Entwurf nicht mit der Unterstützung aller indigenen VertreterInnen innerhalb der Beratenden Kommission rechnen kann und die staatlichen Erziehungsbehörden damit argumentieren, dass kein Geld für die Umsetzung zur Verfügung stehe, besteht COPMAGUA auf eine Umsetzung des Entwurfs. So haben sie eine Umfrage vorgelegt, aus der hervorgeht, dass 88 Gemeinden bereit sind, den Vorschlag umzusetzen. Dazu wäre eine Summe von ca. 1 Million Quetzales nötig.

Laut Francisco Cabrera, Vertreter der CNPRE innerhalb der Beratenden Kommission ist es nicht angebracht, dass die sozialen Organisationen die Umsetzung der Schulreform durchführen und finanzieren. Damit würde dem ErziehungsministeriumNF die Verantwortung abgenommen und der Schulreform die Rechtsgültigkeit entzogen. "Das MINEDUCNF (Erziehungsministerium) soll die Kontrolle über die Durchführung der Schulreform haben. Es hat als einzige genügend Personal, sowie ausreichende technische und finanzielle Mittel", meint Cabrera. Ausserdem sei das Erziehungsministerium auch mit der Ausführung von verschiedenen Projekten und Programmen im Schulsektor beauftragt, sowie der Ausarbeitung des Nationalen Erziehungsplans und der Anstellung des Lehrpersonals. Für die CNPRE sind die dringlichsten Ziele das Miteinbeziehen des Lehrpersonals in den Prozess der Schulreform, die Anpassung der bestehenden Projekte an die vorgeschlagene Reform, sowie die Bildung der Erziehungsräte.

Laut dem Entwicklungsprogramm der VGVereinten NationenNF (PNUDNF) ist die geringe staatliche Investition ins Erziehungwesen das Ergebnis einer mangelnden, umfassenden Planung und fehlender Prioritätensetzung. Es würde schlecht budgetiert, die Administration sei in der Hauptstadt zentralisiert und die Kapazität des Erziehungsministerium habe nachgelassen, stellt ein Bericht des PNUD fürs Jahr 1998 fest. Weiter hält der Bericht fest, dass laut VerfassungNF der Besuch der Primar- und Sekundarschule obligatorisch ist. Die angewandte Erziehungpolitik würde jedoch nur die Primarschule fördern und die Sekundarschule vernachlässigen. Das Ziel des Erziehungsministeriums für die Jahre 1999 und 2000 sei es, drei Jahre Primarschule im ganzen Land zu garantieren. So ist es auch im Abkommen über "Sozioökonomische Aspekte und Agrarsituation" festgehalten: "Der Staatmuss bis ins Jahr 2010 im ganzen Land allen Kindern im Alter von 7 - 12 Jahren mindestens 3 Jahre Primarschule ermöglichen."

Von den von der Regierung im Mai dieses Jahres in Stockholm der Konsultativgruppe vorgelegten Projekten, betreffen 51 den Sektor Erziehung. Von den dafür budgetierten 107 Millionen US-Dollar wurden bisher 35 Millionen, d.h. 32% ausbezahlt. Davon entfällt der grösste Teil (25%) auf das Projekt "Erziehungsreform", das Projekt "mehrsprachige und interkulturelle Erziehung" erhält gerade noch 0.06%.


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