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Militarisierte Polizei

Fijáte 327 vom 2. Feb. 2005, Artikel 6, Seite 5

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Militarisierte Polizei

In Polizeikreisen hiess es, die neuen Berater der Institution hätten Sperisen empfohlen, keine Daten und Zahlen mehr über die Anzahl der Morde, Bankund Busüberfälle an die Presse zu geben, weil es besser sei, wenn die Bevölkerung davon nichts wisse. Sperisen hingegen verteidigte seine Berater: Die Militärs verfügten über Mythos, Disziplin und wüssten Befehle zu empfangen, Eigenschaften die der momentanen Polizei abgingen. Er weigerte sich, die Namen der angestellten Ex-Militärs bekannt zu geben, sie seien seine Mitarbeiter und Punkt. Falls er mehr brauche, würde er mehr einstellen und wenn es den Polizisten nicht passe, könnten sie ja kündigen, so Sperisen. Doch nicht nur Personal stellt das Militär der Polizei zur Verfügung, sondern auch 20 Pferde, ausgebildet für die Strassenpatrouille. Die Effizienz dieser Pferde in der Verfolgung von Verbrechern ist umstritten, billig ist der Spass auf alle Fälle nicht. Jährlich rechnet man mit Kosten von rund 1'750 US-$ für Pflege, Impfungen und Beschläge pro Tier. KritikerInnen der berittenen Polizei erinnern daran, dass diese bereits einmal in den Strassen Guatemalas patrouillierte. Nämlich 1931, unter dem damaligen Militärdiktator VGJorge UbicoNF Castañeda. Auch damals eingeführt unter dem Vorwand, die Delinquenz zu bekämpfen, erlangte sie traurige Bekanntheit bei der Auflösung einer LehrerInnendemonstration gegen den Diktator und dessen repressive Politik, bei der die Lehrerin María Chinchilla ums Leben kam.


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