Die Ansichten eines Clowns

Guatmala, 30.Mai. Präsident Portillo bat im Beisein seines Sprechers Byron Barrera zur Pressekonferenz, um seinen Unmut über die Arbeit der Medien im Land kundzutun. Er bat die JournalistInnen um "Anständigkeit" ("ser honestos") und bezeichnete mehr als einmal die Arbeit der BerichterstatterInnen als "wahnwitzig, ungenau, manipuliert, verlogen und intrigant".

Im "Fall Panamá", bei dem es um die Konteneröffnung und Firmengründung durch guatemaltekische Regierungsvertreter in jenem Land geht, wäre z.B. ein Brief der Superintendanz der Banken in Panamá nicht beachtet worden, laut dem er, Portillo, gar keine Konten dort besitze.

Auch die Berichte hinsichtlich der Stagnation des Friedensprozesses provozierten den Präsidenten. Für den Regierenden existieren solche Umstände nicht, vielmehr könne man sehr wohl einen Fortschritt in bestimmten Bereichen verzeichnen.

Portillo berief sich zudem auf den Rückzug einiger humanitärer Gruppen, die aufgrund der fehlenden Kooperationsbereitschaft von Seiten der Regierung den begonnenen Dialog mit dieser abgebrochen hatten, mit den Worten: "Ich kann absolut nichts machen, denn keine Regierung der Welt kann einen Bürger dazu zwingen, sich zu setzen, um mit ihm zu reden."

Auch das Thema um den Aktionisten Alvarado Macdonald im Fall der "Zwillingsbanken" Promotor und Metropolitano, in dem es um die Veruntreuung von horrenden Summen geht, erregte den Regierungschef: "Von Anfang an wurde ungerechterweise behauptet, ich hätte ihm das Geld gegeben. Dabei ist das die Gesetzgebung der Bankiers".

Das Problem des Landbesitzes "werden wir nicht lösen", so der Politiker und bezeichnete es als das älteste und komplexeste der Regierung. Die Agrar-Angelegenheit ist gross und "bedarf mehr Zeit und mehr Ressourcen vom Staat, aber man muss Grundlagen setzen".