Alle Jahre wieder - Schwarzpulver: Lebensgarant für Kinder

Guatemala, 12. Dez. Statistiken von Schulzentren im Munizip San Raymundo zeigen auf, dass 9 von 10 Mädchen und Jungen im Alter von 5 Jahren sich an der Herstellung von Feuerwerkskörpern beteiligen müssen, eine, gerade für diese Region, typische Familienstrategie zum alltäglichen Überleben. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) ermitttelte in San Raymundo und San Juan Sacatepéquez, wo sich 95% der nationalen Knaller-Produktion konzentrieren, mittels einer Studie, dass hier 7´791 Personen in diesem Arbeitsbereich tätig sind, 3´700 davon sind minderjährige Mädchen und Jungen.

Jeder Familie werden 5 Quetzales (ca. US-$ 0,65) für ein Dutzend Chinaböller gezahlt, in einer Woche verdient sie rund 300 Quetzales bei einem Arbeitspensum von 14 Stunden täglich von mindestens fünf Familienmitgliedern.

Auch wenn es ums Überleben der Familien gehe, versichert die Abgeordnete Nineth Montenegro, dass es sich um eine Angelegenheit des Innenministeriums handelt, das die Lizenzen für die Vertreibung von Kaliumchlorit und Schwarzpulver vergibt, ein Vorgang, der ohne vorherige Inspektionen hinsichtlich der Anwesenheit von Kindern in den Produktionsstätten durchgeführt werde. Montenegro stimmt mit der Beauftragten für Kinder und Jugendliche des Menschenrechtsprokurats (PDH), Nidia Aguilar, überein, die betont, dass die Regierung öffentliche Politikansätze für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung vorantreiben und Arbeitsalternativen für die Familien bieten müsse, die weiterhin Feuerwerkskörper herstellten, solange sie in extremer Armut lebten.