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Fünf mafiöse Organisationen und 12 kriminelle Netzwerke haben den Staat im Griff

Fijáte 458 vom 14. April 2010, Artikel 2, Seite 4

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Fünf mafiöse Organisationen und 12 kriminelle Netzwerke haben den Staat im Griff

El Sindicato tauchte erstmals 1969 auf, hervorgegangen aus dem 73. Jahrgang der Polytechnischen Schule, der sogenannten Militärakademie, und galt innerhalb der Streitkräfte als reformorientiert, beeinflusst von der Strategie der VGAufstandsbekämpfung niedriger Intensität der VGUSANF. Man nannte sie auch "institutionelle Aufstandsbekämpfer, da sie das 30-70-Schema bevorzugten: bringe 30 % der Bevölkerung um und rette die restlichen 70% durch Entwicklungsprojekte.", zitiert der Bericht den Verteidigungsminister von 1987-90, General VGHéctor Alejandro Gramajo. Prominentestes Mitglied dieser Klassenkameraden ist VGOtto Perez Molina, der frühere VGGeheimdienstchefNF, von 1993-96 auch Chef des EMP, ehemaliger Abgeordneter der VGGANANF, später Gründer der VGPatriotischen ParteiNF (PP), und schließlich Präsidentschaftskandidat bei der letzten Wahl und jetziger Oppositionsführer. WOLA beschuldigt Molina unter anderem, als Chef des EMP die Ermordung des Richters Edgar Ramiro Elías Ogaldez 1994 angeordnet zu haben sowie die Entführung und Ermordung des Guerillaführers Efraím Bámaca.

Auch der durch Korruptionsvorwürfe bekannte General Roberto Letona Hora gehört mutmaßlich zum Sindicato.

Der EMP hatte für die geheimen Strukturen zwei Funktionen: auf der einen Seite Schutz, logistische Hilfe und dem Präsidenten 'gute' Ratschläge zu gewähren, auf der anderen, Aktivitäten im militärischen Geheimdienst und verdeckte Aktionen. Deren Arbeit begann in der Amtszeit von VGEfraín Ríos MonttNF im Generalarchiv und in anderen Diensten, wie z.B. die spätere präsidiale Abteilung für Sicherheit.

WOLA berichtete außerdem, dass das Netzwerk Moreno (d.i. Alfredo Moreno) und deren Gruppe Salvavidas aufzeigen, wie weit es die geheimen Mächte in Guatemala gebracht hätten, sowohl in ihren illegalen Aktivitäten, wie in ihren Beziehungen zur politischen und wirtschaftlichen Macht im Land.

Transparency International betont in seiner Studie, dass die Machenschaften des VGorganisierten VerbrechenNF nur mit Hilfe der VGCICIGNF beendet werden können durch eine Neuausrichtung der politischen Parteien und durch Reformen der politischen Ökonomie; denn durch die bestehende Korruption würden die mafiösen Unternehmen bei aktuellen Gesetzesänderungen und Strafprozessen Vorgänge veranstalten, die Versteigerungsauktionen glichen.

All die Informationen, die hier zusammengetragen wurden, sind schon seit vielen Jahren bekannt. Die meisten der genannten Personen dürfen aufgrund ihrer mutmaßlichen Verwicklung in Verbrechen der organisierten Kriminalität nicht in die USA einreisen. Die Informationen waren Gegenstand vieler Berichte, Erklärungen von guatemaltekischen Menschenrechtsorganisationen, der VGUNONF, der VGOASNF, selbst dem US-Botschafter und dem US-VGAußenministerium.

Was also ist neu an dem, was hier berichtet wird: dass die Regierung VGColomNF all das zugibt und dass es mit der CICIG eine Institution gibt, die zusammen mit den nicht mafia-infiltrierten JustizvertreterInnen ernsthaft gegen die Strukturen anzugehen bereit ist.

Der WOLA-Bericht von 2003 ist abrufbar unter: HiddenPowersFull.

Ein Bericht über geheime Strukturen in Lateinamerika aus dem Jahr 2008 siehe: WOLA-rpt-OrganizedCrimeFinal.pdf">WOLA-Report.


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