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Zahlungen an Ex-PAC ja! Zahlungen an Opfer nein!

Fijáte 356 vom 29. März 2006, Artikel 3, Seite 3

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Zahlungen an Ex-PAC ja! Zahlungen an Opfer nein!

Die Auszahlung an die Opfer des Konflikts wird derweil verzögert durch eine Finanzprüfung, die die 260 Mio. Quetzales (35 Mio. US-$) betreffen, die für das Nationale Entschädigungsprogramm (PNR) bereit stehen sollten. Die ehemalige Direktorin der Entschädigungskommission (CNR), Ruth de Valle, erklärte, dass das Geld "vom Kurs abgekommen und in Wahlkampfkassen geflossen sei". Ihr kommissarischer Nachfolger, Martin Arévalo, dementierte umgehend und erklärte, alles sei im legalen Rahmen und es würden bald die nächsten Auszahlungen folgen. Die Verzögerungen durch die Finanzprüfung hätten zu Konflikten zwischen den Departements geführt, weswegen es eben nun zu administrativen Änderungen kommen werde, sagte er weiter.

Aus VGRabinalNF, VGBaja VerapazNF, wurden unterdessen Gerüchte laut, dass die Regierung im Februar bereits Entschädigungsschecks verteilt habe, die EmpfängerInnen unterschreiben mussten, keine weiteren Forderungen zu stellen und noch am selben Tag resultierte, dass die Schecks nicht gedeckt waren.

Die Nationale Bewegung der Opfer des Konfliktes forderte von den RepräsentantInnen der CNR umgehend die Zahlung der Entschädigungen. Das PNR hat Ende des Jahres 2005 knapp 2,5 Mio. Quetzales (340.000 US-$), also je 9.600 Quetzales (1.280 US-$) an 258 Opfer gezahlt. Insgesamt hat sie 8.000 Opfer registriert. Menschenrechtsgruppen gehen jedoch von 250.000 Opfern aus.

Die in 2005 nicht investierten PNR-Gelder wurden inzwischen ebenfalls umgeschichtet, ebenfalls auf das viel zu knapp bemessene Wiederaufbaukonto nach Stan (siehe separater Artikel).


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