Nineth bleibt allein zurück

Guatemala, 26. Okt. Am 17. Oktober kündigte der Abgeordnete Aníbal García seine Mitgliedschaft in der Partei Encuentro por Guatemala (EG), deren stellvertretender Generalsekretär und Fraktionschef er war. "Ich wollte, dass das Encuentro ein politischer Raum sei, der die Beteiligung einer neuen politischen Klasse widerspiegelt. Ich habe den Eindruck, dass dieser Vorsatz nicht erfüllt worden ist", erklärte García auf einer Pressekonferenz.

Er sei der Meinung, das EG laufe Gefahr sich aufgrund seiner ideologischen Schwäche in eine Gruppierung der Anhäufung zu verwandeln. Dabei sei er hinsichtlich struktureller und programmatischer Angelegenheiten sowie über die zukünftigen Allianzen anderer Meinung als die Partei. "Mein grosser Traum ist es, in einer seriösen Partei zu sein, die sich ideologisch klar definiert, denn ich glaube, so müssen die politischen Parteien sein, seien sie links oder rechts, aber nicht solche SchnöselpolitikerInnen", kommentierte der jetzt unabhängige Abgeordnete. Generalsekretärin Nineth Montenegro wurde von Garcías Austritt überrascht, sie respektiere jedoch dessen Entscheidung und erklärte, ihre Ideologie sei die Sozialdemokratie, aber ihr Bestreben sei es, im EG Raum zu schaffen für verschiedene Tendenzen.

Nachdem der vierte Abgeordnete im EG-Bunde bereits vor wenigen Monaten unabhängig erklärt hatte, blieben für das Encuentro nun zwei Abgeordnete im Kongress, bis Otilia Lux de Cotí nur vier Tage nach García ihren Austritt und zeitweilige Unabhängigkeit vom Encuentro deklarierte. Sie hat vor, gemeinsam mit der Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú die inzwischen vom Obersten Wahlgericht (TSE) als Komitee registrierte Politische Bewegung Winaq aufzubauen, die bei den letzten Wahlen in Allianz mit dem Encuentro Menchú als Präsidentschaftskandidatin postuliert hatte.