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Geiselnahmen als Druckmittel und Grund für Druck

Fijáte 406 vom 19. März 2008, Artikel 2, Seite 3

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Geiselnahmen als Druckmittel und Grund für Druck

Besonderen Verdruss bei den BäuerInnen löste dabei die brüske Reaktion von Präsident VGÁlvaro ColomNF aus. Im Gegensatz zu seiner sonst auf Dialog und Verständigung ausgerichteten politischen Haltung sprach er auf einmal von VGTerrorismusNF, den die Bevölkerung ausübe, da es sich um mehr als fünf Geiseln handle. Er machte die klare Absage, er setze sich nicht mit Leuten zusammen, die Illegales - in diesem Fall die Festnahme von unschuldigen Dritten - machten. Eine Woche lang zog sich die Polizei komplett aus Livingston zurück.

Als Ramiro Choc auch weiterhin nicht freigelassen wurde, ging die Bevölkerung noch einen Schritt weiter und nahm letzte Woche vier belgische TouristInnen im Pensionsalter, die eine Tour auf dem VGRío DulceNF antreten wollten, deren Reiseleiter und den Bootsfahrer als Geiseln und versteckten sie. Das Riesenaufgebot von VGMilitärNF und PNC hatte mit seiner Suche nach den belgischen TouristInnen und ihren Begleitern kein Glück, sie artete eher in ein Katz und Maus-Spiel aus, das von einer Delegation der PDH vom Hubschrauber aus begleitet wurde. Dieser gelang es schliesslich, von einer Gruppe von BäuerInnen den tatsächlichen Aufenthaltsort der Geiseln zu erfahren und diese ohne weitere Komplikationen zu befreien.

Die TouristInnen wurden gleich in die Hauptstadt gebracht und dort ins Flugzeug Richtung Belgien gesetzt. Welche rechtlichen Konsequenzen der Fall nach sich ziehen wird, ist bis dato noch unklar. Es ist nur bekannt, dass fünf der Ende Februar festgehaltenen PolizistInnen Anzeige gegen die BäuerInnen erstattet haben.

Und Ramiro Choc sitzt immer noch in Haft. Für die BäuerInnen aus Livingston gilt er unter den gegebenen Umständen als politischer Gefangener.


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