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Was isst die ländliche Bevölkerung?

Fijáte 387 vom 13. Juni 2007, Artikel 4, Seite 3

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Was isst die ländliche Bevölkerung?

Gemäss dem Mesoamerikanischen Frühwarnungssystem für die Ernährungssicherheit (MFEWS), werden die kommenden Monate vor allem für die armen Familien schwierig werden. Es ist die Zeit, wo die selbst produzierten Vorräte zu Ende gehen, und bis zum Beginn der Ernte im August/September die Grundnahrungsmittel dazugekauft werden müssen.

Die Erhöhung des Maispreises wird einen Rückgang des Konsums zur Folge haben, der jedoch nicht wettgemacht werden kann durch den zusätzlichen Konsum von Bohnen oder Reis, da die Preise dieser beiden Grundnahrungsmittel noch höher sind als derjenige des Maises. Im Fall des Reises hat die Preissteigerung u. a. damit zu tun, dass in den USA der Anbau von Reis durch den für die Ethanolproduktion verwendeten Mais ersetzt wurde.

Der Dachverband der guatemaltekischen BäuerInnenorganisationen, VGCNOCNF, hat im ganzen Land rund 50 Gemeinden ausgemacht, die in den nächsten Wochen mit einer durch die Lebensmittelknappheit ausgelösten Hungersnot rechnen müssen. Die Antwort der guatemaltekischen Regierung darauf ist eine vorübergehende Lebensmittelhilfe für die betroffenen Familien.

Der ehemalige Leiter des Sekretariats für Ernährungssicherheit (SESAN), Andrés VGBotránNF, hat Ende Mai aus Protest gegen diese Politik seinen Posten gekündigt. "Nahrungssicherheit geht weiter als die Bekämpfung von VGUnterernährungNF. Wir können nicht einen Heiligen ausziehen, um damit einen anderen zu bekleiden", erklärte Botrán seine Rücktritt. Nichtregierungsorganisationen sind besorgt über die Kündigung des Sekretariatsleiters und die Richtung, welche die Regierung in Sachen Ernährungssicherheit eingeschlagen hat.

Man könne die Situation nicht mit assistentialistischer Lebensmittelhilfe wie nach einer Naturkatastrophe lösen, sondern es müsste an den strukturellen Ursachen (er bezog sich damit u. a. auf das Freihandelsabkommen CAFTA) der Lebensmittelknappheit etwas verändert werden, erklärte Rony Palacios vom Guatemaltekischen Netzwerk für Ernährungssicherheit (RedsagNF).


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