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"San Narcos" - im Visier

Fijáte 368 vom 20. September 2006, Artikel 4, Seite 4

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"San Narcos" - im Visier

Angesichts der bisherigen staatlichen Passivität ob der Zustände war die Priorität der aussenpolitischen Absicht der Aktion schnell klar: Im September verteilen die VGVereinigten StaatenNF wieder Noten in Sachen VGDrogenbekämpfungNF und Guatemala wollte sich auf den letzten Drücker die Versetzung, sprich Zertifizierung, sichern, die mit lächerlichen 80 Kilogramm beschlagnahmten Kokains während 2006 nicht gefährdet, wohl aber unglaubwürdig wäre. Die Nichtgefährdung hängt an verschiedenen strategischen Sicherungsseilen: an dem, dass Guatemala diplomatischer VGUNNF-Partner ist und sich an UN-Friedensmissionen beteiligt, an dem Seil, eine der wenigen lateinamerikanischen US-freundlichen Regierungen zu sein und schliesslich dem, dass die USA durch die Unterstützung der Kandidatur Guatemalas verhindern wollen, dass VGVenezuelaNF in den UN-Sicherheitsrat gewählt wird.

Auch innenpolitisch hat die Operation einige Veränderungen zur Folge. Zum einen wurde das beabsichtigte Ziel erreicht, den Konflikt zwischen Ixchiguán und Tajumulco zu schlichten, in dem nun die Grenze zwischen den Munizipien eindeutig festgelegt wurde. Zudem wurde eine Sicherheitstaskforce geschaffen, die mit 300 Polizeikräften in den fünf Munizipien die Suche nach Personen mit Haftbefehl, die Kontrolle von Personen und Fahrzeugen sowie ganz allgemein den Kampf gegen den Drogenhandel weiterführen soll.

Unklar ist der Zusammenhang mit der zeitgleich ernannten militärischen Taskforce, die vom Militärstutzpunkt Santa Ana Berlín, Coatepeque im Departement VGQuetzaltenangoNF gegen das VGorganisierte VerbrechenNF, den Schmuggel von Waren aber auch von Personen ohne Dokumente im Westen des Landes, speziell in den Departements VGRetalhuleuNF, VGSuchitepéquezNF, San Marcos und vier Munizipien der Küstenregion Quetzaltenangos vorgehen wird. Hellhörig macht der somit ständige Einsatz des Militärs in den namentlich genannten Munizipien - Colomba, VGFloresNF, Génova y Coatepeque - sind doch diese vor allem bekannt durch die gewalttätigen Räumungen von besetzten Fincas und die anhaltende Verletzung von Arbeitsrechten, gegen die die Arbeitenden wiederholt die Öffentlichkeit aufmerksam machen.

Abzuwarten ist auch die Erfüllung des Regierungsversprechens, den örtlichen BäuerInnen attraktive Landwirtschaftsprogramme anzubieten, um sie vom Drogenanbau abzuhalten und ihr Überleben dennoch zu sichern.


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