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Regierungspolitische Perspektiven für 2006

Fijáte 351 vom 18. Jan. 2006, Artikel 3, Seite 3

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Regierungspolitische Perspektiven für 2006

3. Justizsektor. In Sachen Unterstützung des Justizsektors soll zum einen der Posten des Vierten Vizeministers gefestigt werden, der geschaffen wurde, um die Themen der Kriminalermittlung im Gerichtswesen und der Staatsanwaltschaft zu begleiten, und zum anderen soll das System des Zivilen VGGeheimdienstesNF weiterentwickelt werden."

4. Gefängnissystem. In diesem Zusammenhang soll ein Gefängnis für mindere Verbrechen eingerichtet werden, womit "diejenigen BürgerInnen, die zeitweilig mit dem Gesetz in Konflikt treten, die aber nicht wegen schwerwiegenden Themen der Strafverfolgung verbannt werden, separat untergebracht werden sollen", so der Vizepräsident. Für die Umstrukturierung des gesamten Systems bedürfe es jedoch notwendigerweise einer angemessenen Gesetzgebung, präzisierte er.

5. Sicherheitsgesetze. Die fünfte Achse der integralen Sicherheitspolitik soll sich übersetzen in die Anstrengung, dass diejenigen Gesetze vom Kongress gebilligt werden, die die Staatsinstitutionen mit den notwendigen Mechanismen ausstatten, um Sicherheitsvoraussetzungen zugunsten der Bevölkerung zu schaffen.

Für einige PolitanalystInnen müssten die grossmäulig von der Regierung angekündigten Ziele der nächsten zwei Jahre eigentlich Zielvorhaben sein, von denen nach den ersten zwei Amtsjahren inzwischen eine Evaluierung von Fortschritten vorliegen müsste anstatt sie als Aktionspläne jetzt erst in Angriff zu nehmen.

Francisco García vom Zentralamerikanischen Institut für Politikwissenschaften (VGINCEP) ist der Ansicht, dass die Regierungsabsichten mit gewisser Skepsis zu betrachten seien und abzuwarten sei, ob sie erfüllt werden. "Es sind gewisse Bedingungen gegeben, um all das zu realisieren, was geplant wird, doch um die Ergebnisse auch wirklich zu erreichen, bedarf es politischen Willen", so García. Orlando Blanco vom Kollektiv Sozialer Organisationen (VGCOSNF) fällt ein härteres Urteil. Er erklärt, dass die Regierungsziele selbst das Fehlen eines realen Plans aufwerfen: "Es besteht eine Unbeständigkeit in den Regierungsplänen. Es werden Aktionen durchgeführt, um auf die Konjunktur zu reagieren, aber nicht, um strukturelle Probleme zu lösen."

Aktuelle Erfahrungen warnen ebenfalls vor allzu viel Optimismus hinsichtlich weitreichender Veränderungen in den nächsten zwei Regierungsjahren Bergers. In der Zusammenfassung des jährlichen Regierungsberichts, der in den nächsten Tagen veröffentlicht wird, sticht hervor, dass die Ziele, die sich die Amtsführung Bergers für 2005 vorgenommen hatte, völlig aus den Augen verloren wurden. Stattdessen werden andere Aktionen und neue Parameter ins Feld geführt. "Das Fehlen einer Übereinstimmung der Ziele aus dem vorherigen Bericht und den berichteten Aktionen aus dem vorliegenden spiegelt die Spontaneität wider, mit der die öffentliche Politik gehandhabt wird. Es werden vermeintliche Prioritäten gerühmt, doch von einer tatsächlich eingeschlagenen Richtung ist nichts zu erkennen", meint denn auch der Analyst Álvaro Velásquez.


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