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Hunger auch in Guatemala

Fijáte 244 vom 19. Sept. 2001, Artikel 8, Seite 5

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Hunger auch in Guatemala

Die ersten, die reagierten, waren die Medien und die sozialen Organisationen, die gemeinsam die Bevölkerung dazu aufriefen, sich mit ihren Landsleuten zu solidarisieren und Lebensmittel, Geld oder Medikamente zu spenden. Im selben Zug begannen auch die Vorwürfe an die Regierung, nichts zu unternehmen, um den Hungerleidenden zu helfen. Auf diesen Angriff sah sich Portillo dann doch genötigt, zu reagieren. Er zeigte sich allerdings erstaunt darüber, dass um die Hungersnot in Chiquimula so viel Aufsehen gemacht wird, sei es doch ein offenes Geheimnis, dass in Guatemala 80% der Bevölkerung in Armut lebe. Und fügte hinzu: "Deshalb setze ich mich für eine Steuerreform ein, um der Armut etwas entgegenzusetzen. Immerhin wären 0.5% der Einnahmen der VGMehrwertsteuerNF für Ernährungsprogramme für Schulkinder gedacht. Aber anstatt mich zu unterstützen, kritisieren 'sie' mich dauernd."

Nebst den Lebensmittellieferungen, die von der solidarischen Bevölkerung gespendet wurden, schickte auch das Welternährungsprogramm 346 Tonnen Lebensmittel nach Chiquimula. Auch die Regierung von VGVenezuelaNF schickte 15 Tonnen Lebensmittel nach Guatemala. Endlich sah sich auch die guatemaltekische Regierung gezwungen, zu reagieren. Als erstes wurde (einmal mehr) für dreissig Tage der landesweite Notstand ausgerufen. Weiter wurde informiert, dass die Regierung für nächstes Jahr ein Nothilfeprogramm ausarbeitet, um die Armut und den Hunger zu bekämpfen. Dieses Programm sieht den Bau von Strassen und Wasserleitungen vor. Dafür budgetiert sind 5 Milliarden Quetzales (6'250'000 Mio. US-$). Dies ist ein ziemlich hoher Betrag, verglichen mit dem Gesamtbudget für das Jahr 2002, das 26 Milliarden Quetzales beträgt...

Unterdessen wurde aus Chiquimula bekannt, dass die Lebensmittel, die als Nothilfe geschickt wurden, bereits ausgegangen sind und die Leute wieder hungern.


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