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Aparte staatliche Zwangs-Alfabetisierungs-Kampagne

Fijáte 230 vom 7. März 2001, Artikel 6, Seite 3

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Aparte staatliche Zwangs-Alfabetisierungs-Kampagne

Zurecht wird Torres auch dafür kritisiert, wie er auf die Proteste der zu 'AlfabetisiererInnen' verdonnerten SchülerInnen reagierte.

Da die einzelnen Schulen unterschiedliche Argumente anführten, weshalb sie gegen die Kampagne seien, begann Torres, je separate Verhandlungen zu führen mit dem Ergebnis, dass nun SchülerInnen der einen Schule fünf Personen, die einer anderen hingegen nur eine Person alfabetisieren müssen.

Dass es ihm vielmehr darum geht, sich kurzfristig durch eine hohe Anzahl 'alfabetisierter' BügerInnen zu profilieren als um einen wirklichen sozialen Fortschritt, beweißt auch die Kurzsichtigkeit, mit der er seine jüngste Kampagne plante: Die AusbilderInnen sollen in einer zweitägigen Schnellbleiche in die Grundlagen von Didaktik und Methodik eingeführt werden.

Mit durchschnittlich zwei Lektionen "Alfabetisation" pro Woche, dauert es einige Monate, bis eine Person Lesen und Schreiben gelernt hat. Damit sie dies aber nicht alsbald wieder verlernt, braucht sie während längerer Zeit regelmäßige Übung. Da es sich aber bei den SchülerInnen um ihr letztes Schuljahr handelt und sich nachher wohl kaum jemand um die Weiterführung der Kleingruppen kümmert, wird in den meisten Fällen die Alfabetisierung in den Kinderschuhen stecken bleiben - für die Alfabetisierten ein Frust und für die Alfabetisierenden der Beweis dafür, dass sie mit ihren heutigen Protesten im Recht waren.


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