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Die Linke im neuen Jahrhundert: Der Kampf geht weiter

Fijáte 205 vom 1. März 2000, Artikel 1, Seite 1

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Die Linke im neuen Jahrhundert: Der Kampf geht weiter

Die Völker der Erde werden ihre Freiheit und ihre Selbstbestimmung nicht erlangen, solange es noch irgendeine Form von Kolonialismus oder Neokolonialismus gibt, wie es nach wie vor der Fall ist in Puerto Rico, Martinique, VGFranzösischNF Guayana, in den Holländischen Antillen oder auf den Malvinen.

Die Linke des 21. Jahrhunderts kann auf ihre Erfahrungen zurückgreifen, die sie in der Erarbeitung von Alternativen gewonnen hat. Alternativen, die von einer konkreten Realität ausgehen und eine Veränderung anstreben. Sie ist geübt im Erkämpfen von Freiräumen und Einflussnahme. Sie ist sich der Notwendigkeit struktureller Änderungen bewusst, um die Zerstörung unseres Planeten aufzuhalten und rückgängig zu machen und um die internationale Spekulation zu bekämpfen. Der Reichtum muss gerecht verteilt werden, die Erarbeitung von Finanzplänen muss demokratisch sein und sozialisiert werden. Der Aufbau eines neuen Staates bedingt die Beteiligung der Zivilgesellschaft, die politische und wirtschaftliche Dezentralisierung. Eine integrale Demokratie beinhaltet Gleichheit auf politischer, sozialer, kultureller und geschlechtlicher Ebene.

Ein Beispiel einer solchen Alternative sind die VGFriedensabkommenNF in Guatemala. Auch wenn sie in fundamentalen Punkten noch nicht umgesetzt wurden, zielen sie in eine entgegengesetzte Richtung zur neoliberalen Politik. Diese Abkommen haben es neuen sozialen Kräften möglich gemacht, auf der Bildfläche zu erscheinen. Schon bestehende politische Kräfte wurden gestärkt und konnten sich weiterentwickeln, wie z.B. die URNG und die Allianz Neue Nation (ANN), welche durchaus Chancen hat, bei zukünftigen Wahlen an die Macht zu kommen. Weitere Beispiele von Ländern, in denen wichtige Prozesse stattfinden sind EcuadorNF, VGVenezuelaNF, VGPanamáNF, VGEl SalvadorNF und VGKolumbienNF.

Nicht zu vergessen ist das Engegement der Indigenen Völker, die dem neoliberalen Angriff zu widerstehen. Mit ihren Rebellionen und Mobilisierungen tragen sie dazu bei, die Notwendigkeit grundlegender Veränderungen aufzuzeigen. Änderungen die nötig sind, um die Biodiversität und das Ökosystem zu bewahren. Ebenso setzten sie sich für die Bewahrung ethnischer Vielfalt ein, dafür, dass ihre Identität anerkannt wird und für ihr Recht auf Selbstbestimmung.

Die Herausforderung ist enorm für die lateinamerikanische Linke und wir werden ihr nur gerecht, wenn wir aus der Einheit und dem Zusammenschluss unsere wichtigsten Kampfinstrumente machen.

Die Vielfalt und Verschiedenheit der Linken ist ein demokratisches Kapital, das wir uns aneignen und bewahren müssen. Darin und in der Tolerierung dieser Unterschiede liegt die Grundlage unserer Einheit und unserer Kräfte für eine Veränderung. Eine Einheit, die in den einzelnen Ländern geschmiedet werden, aber auch über die Landesgrenzen hinausgehen muss, um ein gemeinsames Projekt zu entwickeln, das einen integralen und solidarischen Charakter hat.

Zehn Jahre nach der Gründung des Foro de San Paolo, bestätigt die lateinamerikanische Linke diese demokratischen und widerständischen Traditionen, die ein Beispiel für unsere Völker waren.

Um Zusammenkünften wie dieser, die in Masaya, Nicaragua zu Ende geht, eine Kontinuität zu geben, wird das nächste Treffen im April des Jahres 2001 auf guatemaltekischem Territorium stattfinden."


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